




















0/1 Dataflow
2000-2001Das sprachliche Bild von den Datenströmen, die unsere Informationsgesellschaft gleichsam bewässern, gibt vor, anschaulich zu sein. Aber wie sehen sie wirklich aus, die Lebensadern des Digitalen? Lange bevor das Internet zu jedermanns alltäglicher Routine wurde, hat Henrik Spohler sich wie ein Expeditionsreisender aufgemacht, den Dschungel dahinter zu erforschen. Er stieß auf eine klinisch reine Welt, auf die Gleichförmigkeit stählerner Schränke, belebt nur von den bunten Lianen der Kabelstränge. Kaltes Neonlicht verwandelt die menschenleeren Technikräume in eine Raumschiffwelt; die Bilder zeigen die Monotonie der Technik hinter der Kakophonie der Informationen. Sie entlarven, wie »gemacht« all das ist, was wir bereits als geradezu natürliche Bestandteile unseres Lebens in Digitalien akzeptiert haben. Dabei sind sie keineswegs technikfeindlich, sondern transportieren die ambivalente Faszination jener unbekannten Sphäre jenseits der bunten Bildschirmoberflächen, in der keine Ströme munter sichtbar fließen, sondern nur die Server leise rauschen.
Edition Braus, 2004, ISBN 978-3-9809677-9-2
Text: Hubertus von Amelunxen (Englisch/Deutsch)
Gestaltung: Henrik Spohler
56 Seiten, 20 Farb-Abbildungen, Hardcover, 30,5 x 24,5 cm,